Imelda Angehrn erhält Ehrenmitgliedschaft der SKG!

Wir gratulieren unserer Rassegründerin
Imelda Angehrn ganz herzlich zu der Ehrung
zum Ehrenmitglied durch die SKG.

Für ihre besonderen Verdienste um die Rasse Continental Bulldog!

Ginette Hufschmid hielt die Laudatio für Imelda anlässlich der Ehrung an der Delegiertenversammlung der SKG am 14. August 2021.

Da die Audioqualität im Video nicht die beste ist, zeigen wir hier die sehr herzliche und spannende Laudatio von Ginette Hufschmid noch in Textform.
Vielen lieben Dank an Ginette!

LAUDATIO IMELDA

Auf dem „Walk of fame“ in Hollywood werden Filmgrössen für ihr Wirken mit dem Anbringen eines Sterns geehrt und hinterlassen somit ihren „Fussabdruck“. Je nachdem wie man es interpretiert, war es bei den einen ein grösserer bei anderen ein kleinerer (wobei ich da nicht die Schuhgrösse meine). Auch in der Welt der Kynologen sind wir in der glücklichen Lage, immer wieder herausragende Persönlichkeiten mit grossem „Fussabdruck“ durch die Vergabe einer Ehrenmitgliedschaft für hervorragende Leistungen ehren zu dürfen.

Als ich von der SKG angefragt wurde, ob ich für Imelda die Laudatio halten würde, habe ich, ohne einmal leer zu schlucken, mit viel Freude zugesagt. Natürlich ohne mir Gedanken darüber zu machen, wie riesig ihr „Fussabdruck“ ist und wie es mir möglich sein wird, aus Imeldas Leben und Wirken in kurzer Zeit möglichst vieles zu erzählen.

Imelda Popp wurde am 7. November 1934 in Lömmenschwil geboren und wuchs zusammen mit 5 Brüdern auf. Ihr Vater war Tierarzt und man lebte und arbeitete auch auf dem Bauernhof und dazu gehörte auch eine Beiz. Dass die kleine Imelda bereits von Kindesbeinen an mit der Freude an Vierbeinern infiziert wurde, könnte ich mir gut vorstellen.

Blättern wir ein paar Jahre weiter: Eines schönen Tages spazierte Peter Angehrn mit dem Boxerrüden Dany seiner Eltern am Hof der Popps vorbei und es kam, wie es kommen musste: Ein temperamentvoller Boxer und der Stolz des Hauses, ein prächtiger Güggel gerieten sich in die Haare bzw. in die Federn. Der Güggel wurde arg zerfleddert und musste durch Papa Popp genäht werden. Ab dann besuchte Peter den arg gebeutelten Güggel und schielte mit beiden Augen auf die schöne Maid Imelda. Und wieder kam es, wie es kommen musste: Im November 1955 fand die Hochzeit statt und Imelda zog – im Schlepptau einen Neufundländer – ins traute Heim. Neufundländer züchtete sie übrigens bereits als Teenager. Nicht nur eine Kinderschar bereicherte das Hause Angehrn; mittlerweile waren es nebst Hunden auch Katzen, die sie übrigens auch züchtete, Meerschweinchen und Hamster, die sich vermutlich ohne Ankörung vermehrten. Nicht zu vergessen die herrlichen Koi-Fische – Peter‘s Hobby.

Doch irgendetwas fehlte noch zum Glück im Hause Angehrn ………. Während seines Studentenaufenthaltes in England verliebte sich Peter in den English Bulldog seiner Gastfamilie, konnte seine Eltern aber nicht zu einer Bulldogge bewegen; der Kompromiss endete – wie bereits oben schon erzählt – beim Boxer! Also fand Peter die Zeit reif und wünschte sich jetzt einen English Bulldog und Imelda – sollte ein solcher Hund neues Familienmitglied werden – die Scheidung. Fazit: die Englisch Bulldogge zog ein und Imelda nicht aus! Wenn man also so will, war es im Endeffekt Peter, der Imelda zur begeisterten Bulldogbesitzerin machte. So folgte 1966 der nächste Streich im kynologischen Leben von Imelda mit dem Entstehen „derer von Pickwick“!

Aus 30 Jahren Zucht kamen 47 Internationale Champions und Imelda und die „Pickwicks“ gehörten europaweit zum Besten, was die Englisch-Bulldog-Family zu bieten hatte.

Aufgrund ihrer Kindheit mit dem medizinischen Background war es für Imelda auch wichtig, nicht nur rassetypische, schöne Hunde zu züchten, sondern vor allem lebensfrohe, gesunde und alltagstaugliche Vierbeiner. Im Laufe ihrer züchterischen Tätigkeit wurde ihr immer bewusster, dass sich die Englische Bulldogge mehr und mehr vom sportlichen, belastbaren Weggefährten mit einer natürlichen Verpaarung und Geburt verabschiedete.

Ende der achtziger Jahre fasste Imelda den Entschluss, ein Rasseporträt über den „English Bulldog“ zu schreiben. Dieses über 350 Seiten umfassende Buch beschreibt den funktionalen Urtyp Bulldog und setzt sich kritisch mit der heutigen Auslegung des Standards auseinander. Infolgedessen mutierte sie in diesen Kreisen ganz schnell und heftig zur Nestbeschmutzerin. Das Buch erschien 2008 im Kynos Verlag in 5. Auflage, ist bereits wieder vergriffen und nur noch antiquarisch erhältlich.

Und so kommen wir zum nächsten Abschnitt dieses reich erfüllten kynologischen Lebens. Aufgrund ihrer züchterischen Erfahrungen beim Aufziehen von English Bulldogs mit vielen glücklichen, aber auch sehr vielen grüblerischen Momenten entstand in Imelda immer mehr die Idee – der Bulldog-Rasse zuliebe – den Versuch einer Fremdeinzüchtung in die Tat umzusetzen. Und so kam der Olde English Bulldog (OEB) zum Zuge. Imelda reiste u.a. nach USA, um dort Ausstellungen und amerikanische OEB-Züchter zu besuchen und die besten Hunde nach Gossau zu holen. Aus der ehemaligen DDR fanden drei English Bulldog-Hündinnen vom sozusagen „alten Schlag“ in Gossau ein neues Zuhause. Im Jahre 2000 erhielt Imelda von der SKG die Bewilligung für Kreuzungswürfe English Bulldog auf Olde Englisch Bulldog.

Im Juli 2001 kam der erste Kreuzungswurf mit dem OEB-Rüden Birchwood‘s Spikes und der englischen Bulldoghündin Pickwick Lady Pinkarella zur Welt. Dazumal benannte man diese Hunde „Old Type Pickwick Bulldogs“. Da diese Hunde nicht nur die neuen Besitzer, sondern auch viele verantwortungsvolle Persönlichkeiten der SKG zu überzeugen vermochten, wurde im Jahre 2004 die Bewilligung zur Schaffung einer neuen Rasse durch die SKG erteilt.

So entstand letztendlich die neue Schweizer Rasse „Continental Bulldog“. An dieser Stelle ist es ein „Muss“ zu erwähnen, dass insbesondere Dr. h.c. Hans Räber – ein Freund und Mentor Imeldas – ihr immer wieder Mut zugesprochen hat und mit Rat und Tat zur Seite stand. In kurzer Zeit hat sie im Alleingang die Kriterien der FCI für eine neue Rasse mit 8 Blutlinien, die in den letzten drei Generationen keinen einzigen, gemeinsamen Ahnen haben dürfen, erreicht.

Während vielen Jahren wurde Imelda von der SKG auch als Kontrolleurin des „goldenen Gütezeichens“ eingesetzt. Züchter anderer Rassen suchten bei ihr Rat. Wenn es um das Wohl des Tieres ging, liess sie alles stehen und liegen und half, auch problematische Geburten oder Würfe mit aufzuziehen.

Trotz vieler persönlichen Anfeindungen, dem Verlust von dazumal angeblich guten Freunden, Schmähbriefen, aberkannten Ehrenmitgliedschaften war es für Imelda immer das Wertvollste und Schönste, dass ihre liebenswürdigen Contis ihren neuen Besitzern viel Freude bereiten. Dieser kleine, quirlige Molosser hat durch die nationale Anerkennung in nunmehr vielen europäischen Ländern den Weg in die grosse, weite Hunde-Welt gefunden.

Im Jargon würde man sagen, dass Imelda mit ihrer unbeirrbaren Vision viel Biss benötigte. Aber eine erfolgreiche, starke Frau braucht im Hintergrund einen Partner, der sie ohne Wenn und Aber bedingungslos unterstützt, sie bei Erfolgen bestärkt und bei Pannen tröstet und ermuntert, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Ohne Peter hätte Imelda diesen jahrelang währenden Kraftakt nicht stemmen können.

Liebe Anwesende, ich hoffe, dass Imelda bei Ihnen einen ganz grossen „Fussabdruck“ hinterlassen hat und bedanke mich für Ihr Interesse.

Voici la version traduite de l’éloge en français.

Un grand merci à Ginette !

LAUDATIO IMELDA

HOMMAGE à IMELDA

Sur le „Walk of fame“ à Hollywood, les célébrités du cinéma sont honorées pour leur œuvre par la pose d’une étoile dans le trottoir et laissent ainsi leur « empreinte du pied ». Dans le monde de la cynologie, nous avons également la chance de pouvoir honorer des personnalités éminentes par une grande „empreinte du pied“, au moyen d’une nomination de Membre d’Honneur pour leur œuvre remarquable.

Quand la SCS m’a demandé de prononcer un discours en hommage d’Imelda, je n’ai pas   hésité une seconde, et ai accepté avec grande joie. Évidemment sans me rendre compte de la taille gigantesque de son „empreinte du pied“ et comment j’allais pouvoir raconter en peu de temps beaucoup de la vie et des activités d’Imelda.

Imelda Popp nait le 7 novembre 1934 à Lömmenschwil et grandit entourée de 5 frères. Son père est vétérinaire et toute la famille vit et travaille dans une ferme laquelle comporte également un bistrot. J’imagine aisément que la petite Imelda a attrapé l’amour des quadrupèdes dès sa plus tendre enfance.

Avançons quelques années dans le livre de sa vie : un beau jour, sa promenade avec le Boxer mâle Dany de ses parents fit passer Peter Angehrn devant la ferme des Popp, et arriva ce qui devait arriver : le Boxer plein de tempérament et la fierté de la ferme, un magnifique coq, se volèrent littéralement dans les plumes. Le pauvre coq fut bien abîmé et dut être recousu par Papa Popp. Peter rendit dorénavant visite au coq invalide et loucha des deux yeux sur la belle demoiselle Imelda. Et, de nouveau, arriva ce qui devait arriver : le mariage fût fêté en novembre 1955, et Imelda – flanquée d’un Terre-Neuve, race qu’elle élevait d’ailleurs depuis son adolescence – intégra son nouveau nid. Par la suite, la maison Angehrn ne se remplit pas seulement d’une bande d’enfants, mais également de chiens et de chats, ces derniers également élevés par Imelda, de cochons d’Inde et de hamsters qui, eux, se reproduisirent très probablement sans épreuves de Sélection. Et n’oublions pas les magnifiques poissons koï – le violon d’Ingres de Peter.

Mais quelque chose manquait au bonheur complet dans la maison Angehrn …C’est que, lors de son séjour d’étudiant en Angleterre, Peter était tombé amoureux du Bulldog Anglais de sa famille d’accueil, mais n’avait ensuite pas réussi à décider ses parents pour un Bulldog ; le compromis fut – comme mentionné plus haut – un Boxer ! Mais maintenant, Peter trouvait que le moment était venu, et il souhaitait obtenir un Bulldog Anglais et Imelda – si un tel chien devait rejoindre la famille – le divorce. Résultat : le Bulldog Anglais aménagea et Imelda ne déménagea point !  Tout bien pesé, c’était Peter qui fit d’Imelda une propriétaire de Bulldog enthousiaste. Ainsi, en 1966, commença l’aventure suivante de la vie cynologique d’Imelda avec la création des „de Pickwick“!

30 ans d’élevage, 47 Champions Internationaux : dans toute l’Europe, Imelda et les „Pickwick“ faisaient partie du summum de ce que la famille Bulldog Anglais avait à offrir.

Grâce à une enfance sur fond médical, Imelda attachait de l’importance à n’élever pas seulement de beaux chiens avec les caractéristiques typiques de leur race, mais surtout des quadrupèdes pleins de joie de vivre, en bonne santé et adaptés à la vie quotidienne. Dans le courant de ses activités d’éleveuse, elle prit conscience que le Bulldog Anglais s’éloigna de plus en plus du compagnon sportif et résistant, capable de saillies et mises bas naturelles.

À la fin des années 80, Imelda décida d’écrire un portrait de la race „Bulldog Anglais“. Ce livre de plus de 350 pages décrit le type original fonctionnel du Bulldog et traite d’un point de vue critique l‘interprétation moderne du standard. À la suite de quoi, elle fut très vite et violemment accusée de « cracher dans la soupe » par certains cercles. La maison d’édition Kynos publia en 2008 la 5ieme édition du livre, laquelle est déjà épuisée et ne peut être trouvée que d’occasion.

Et ainsi nous arrivons au chapitre suivant de cette vie cynologique si remplie. Forte de son expérience d’élevage de Bulldogs Anglais, avec des moments heureux, mais également beaucoup de moments soucieux, grandissait en Imelda l’idée de tenter une consanguinité étrangère. Et c’est ici qu’entre en scène le « Olde English Bulldog » (OEB).  Imelda se rendit, entre autres, aux Etats-Unis, afin de visiter des expositions et des éleveurs américains d’OEB et d’amener les meilleurs chiens à Gossau. Importées de l’ancienne RDA, trois chiennes Bulldog Anglais, pour ainsi dire „du vieux modèle », trouvèrent également une nouvelle maison à Gossau. En 2000, la SCS donna à Imelda l’autorisation d’élever des portées issues d’un croisement Bulldog Anglais et Olde English Bulldog.

En juillet 2001 vint au monde la première portée de croisement entre le mâle OEB Birchwood‘s Spikes et la femelle Bulldog Anglais Pickwick Lady Pinkarella. À l’époque, ces chiens étaient nommés „Old Type Pickwick Bulldogs“. Comme ces nouveaux chiens ne convainquirent pas seulement leurs propriétaires, mais également un certain nombre de personnalités responsables au sein de la SCS, celle-ci donna en 2004 son autorisation pour la création d’une nouvelle race. Ainsi naquit finalement la nouvelle race Suisse « Continental Bulldog ». Ici doit être souligné le rôle du Dr. h.c. Hans Räber – un ami et mentor d’Imelda – qui l’a toujours encouragée et lui a donné tout l’appui possible. En peu de temps, elle a toute seule satisfait aux critères émis par la FCI pour la reconnaissance d’une nouvelle race, à savoir 8 lignées lesquelles, dans les trois dernières générations, ne doivent posséder aucun ancêtre commun.

Pendant des années également, la SCS a fait intervenir Imelda en tant que contrôleuse en vue de l’attribution de l’Insigne d’Or. Fréquemment, des éleveurs d’autres races lui demandaient conseil. Quand il s’agissait du bien-être d’un animal, elle laissa tomber tout ce qu’elle était en train de faire et aida, qu’il s’agisse de mises-bas à problèmes ou d’élevage difficile de portées.

Malgré une multitude d’attaques personnelles, la perte de soi-disant bons amis, de lettres d’insultes, des révocations de nominations de membre d’honneur, le plus précieux et le plus beau pour Imelda était la joie que vivaient les nouveaux propriétaires avec leurs aimables Contis. Ce petit molossoïde turbulent a, grâce à sa reconnaissance nationale dans maintenant de nombreux pays européens, trouvé son chemin dans le vaste monde canin.

Dans le jargon canin, on dirait qu’Imelda a dû avoir une prise ferme pour poursuivre sans faille sa vision. Mais même une femme couronnée de succès et forte a besoin en arrière-plan d’un partenaire qui la supporte sans réserve, la conforte dans ses succès et, lors d’échecs, la console et l’encourage à poursuivre le chemin commencé. Sans Peter, Imelda aurait été incapable de soutenir ce tour de force qui a duré de nombreuses années.

Ici, je termine mon tour d’horizon de quelques chapitres de la vie d’Imelda – agrémentée de beaucoup, beaucoup d’empreintes de pattes de chiens – et j’espère, Mesdames et Messieurs, qu’Imelda aura laissé une énorme „empreinte de pied“ dans votre esprit.

Je vous remercie de votre intérêt.